Ökotipp: Gärtnern ohne Torf

16.04.2013 Martin Schmitz

Endlich Frühling! Die Natur erwacht zu neuem Leben. Zeit sich wieder um die Balkonkästen oder den Schrebergarten zu kümmern. Hat alles den Winter überstanden? Was wollen wir dieses Jahr pflanzen? Egal was man pflanzt etwas braucht es immer: Erde. Das Angebot im Baumarkt und beim Gärtner ist riesig. Doch häufig enthalten die Pflanzerden Torf. Selbst Bio-Produkte sind nicht automatisch torffrei.

Hobby- und Profigärtner in der Schweiz brauchen rund 150‘000 Tonnen Torf jährlich, schätzt die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon. In jedem Sack Torf steckt ein Stück Moor. Für die Torfgewinnung werden Moore entwässert und anschliessend abgebaut. Ein Biotop mit unzähligen, zum Teil seltenen Pflanzen und Tieren, geht verloren. Dieser Raubbau an der Natur schädigt die Umwelt auch dadurch, dass er jährlich Millionen Tonnen CO2 freisetzt, welches in den Mooren gespeichert ist. Damit trägt die Verwendung von Torf nicht unerheblich zur Klimaerwärmung bei.

In der Schweiz ist der Torfabbau bereits seit 1987 verboten. Torf muss somit importiert werden. Er stammt grösstenteils aus Osteuropa, wo die Umweltgesetzgebungen weniger streng sind. Dort hinterlässt der Torfabbau Quadratkilometer grosse „Torfwüsten“, wo sich ehemals ausgedehnte Moorlandschaften erstreckten.

Dabei kann auf Torf als Zusatz leicht verzichtet werden. Als Nährstofflieferant ist es sogar ungeeignet, da Torf kaum Nährstoffe enthält. Hier ist Kompost die eindeutig bessere Wahl. Und auch als Bodenverbesserer ist Kompost dem Torf überlegen. Für Spezialpflanzungen sind andere torffreie Produkte wie Rindenkompost, Holz- oder Kokosfasern im Handel erhältlich. Mehr Einkaufstipps liefert der Einkaufsführer von Pro Natura: www.pronatura.ch/torffrei


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